CLUB - KLASSE

Staatsmeisterschaft 1999

in

LOXA

 

Staatsmeister

2. Platz

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3. Platz

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Markus Wieser

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Dietmar Weingant


Herbert Ziegerhofer

 


G e s a m t w e r t u n g

der Staatsmeisterschaft in der
Club Klasse 1999
     

      # WK Name                      LV  Type         Idx  Kennz.  Punkte

     --------------------------------------------------------------------

      1 71 Wieser Markus             OÖ  DG 300       106 OE-5471  5979.4

      2 46 Weingant Dietmar          Stm ASW 15B       98 OE-0946  5390.3

      3 20 Ziegerhofer Herbert       Stm ASW 19B      100 OE-5235  5320.5

      4 04 Bennert Werner            BRD Std Cirrus    98 D-3104   5202.1

      5 ZU Kolb Sven                 V   LS 4         106 OE-5306  5008.4

      6 11 Kastenhuber Rupert        OÖ  Std Jantar   100 OE-5195  4775.7

      7 H3 Eibel Heinz               Stm ASW 19       100 OE-5166  4693.4

      8 15 Kaps Bernhard             Ktn DG 101       100 OE-5456  4408.7

      9 XA Schupfer Gerhard          Stm DG 101       100 OE-5407  4218.2

     10 52 Steinberger Walter        Stm ASW 15B       98 OE-0979  4083.7

     11 SI Huber Rudolf              NÖ  Std Cirrus    98 OE-5504  3830.8

     12 UD Lasinger Kurt             Stm ASK 21        96 OE-5536  3383.3

     13 AG Schupfer Mario            Stm Club-Astir    96 OE-5313  2793.0

     14 35 Salcher Manfred           T   Astir CS      98 OE-5064  2481.6

     

 

Statistik der Meisterschaft

 

Wettbewerbstage 9
Starts 137
Flugstunden 445
Gewertete Kilometer 28591

 

 

Gastkommentar von Dipl. Ing. Sepp Richter-Trummer

 

Mit Blitz und Donner,

begann die heurige Staatsmeisterschaft der Club-Klasse in Aigen. Die beiden fürs Training vorgesehenen Tage fielen buchstäblich ins Wasser. Am Eröffnungstag hatte sich das Wetter zwar beruhigt, dafür war am Platz „Land unter" gemeldet. Am Sonntag, den 25.07.1999 herrschte beim Briefing noch Optimismus, nach gelungener Startaufstellung und zwei ASH – Testflügen bis auf maximal halbe Grimminghöhe wurde jedoch einvernehmlich neutralisiert. Es war der Tag der Helfer, die ausgiebig trainieren und kleine Mängel ausmerzen konnten.

Am Montag den 26.07. sollte es über Admont und St. Johann im Pongau und zurück nach Aigen über 198 km weit gehen, doch keiner kam durch. Werner Bennert und Sven Kolb schafften immerhin 186,2 km.

Dienstag 27.07. zweiter Wertungstag. Ein Dreieck mit 168,2 km Abflug Donnersbach über Kaiserau und Eben im Pongau und zurück nach Aigen. Trotz spätem Abflug, tiefer Basis und großflächigen Abschattungen wurde die Aufgabe von (fast) allen Piloten geschafft. Schnellster war Markus Wieser mit 98,2 km/h.

Mittwoch 28.07. wegen Gewitter Ruhetag.

Donnerstag 29.07. guter Optik, teilweiser tiefer Basis und starkem Nordwind waren Donnersbach – Aflenz und Pürgg zu umrunden. Alle Teilnehmer haben die Aufgabe erfüllt. UD hatte die Abfluglinie um ca 100 m verfehlt und somit keinen gültigen Abflug. Markus Wieser gewann überlegen. Er flog nördlich vom Hochschwab im Hangwind, während sich die anderen Teilnehmer mit zerissenen Leebärten und starkem Fallen ärgern mußten.

4. Wettbewerbstag am 30.07. Donnersbach – Seebergsattel (Stmk) – Stolzalpe – Hahneckkogel – LOXA und somit 390 km sollten geflogen werden. Um 13.00 Uhr Lokalzeit wurde die Startlinie für einen selektiven Flugtag geöffnet. Starke Nordostströmung und entsprechend zerissene Leebärte quälten die Piloten. Markus Wieser und Sven Kolb wollten sich mit letzteren nicht herumärgern und wählten die Luv-seitige Linie nördlich des Hochschwab, was dann auch mit einem Schnitt von 93 km/h belohnt wurde. In der Gesamtwertung baute Markus Wieser dadurch seinen Vorsprung auf 230 Punkte aus.

Am Samstag den 31.07. war gutes Flugwetter zu erwarten. Als Tagesaufgabe wurde 340 km über Kammern – Speiereck – Schmittenhöhe ausgeschrieben. Abflug ab 13.12 Lokalzeit. Schon im Palten-Liesingtal gab es erste Abschattungen und Schauer. Viele Piloten mußten weit vom Kurs abweichen um überhaupt in der Luft bleiben zu können. Auch südlich des Hauptkammes gab es Ausbreitungen, Regen im Murtal. Am Speiereck konnte die Basis wieder erreicht werden. Der Weiterflug nördlich des Hauptkammes gab kaum Probleme. Einige Piloten mußten jedoch zu den „Kühen". Diesmal fand Werner Bennert die günstigste Linie und wurde mit knappen Vorsprung vor Herbert Ziegerhofer Tagessieger. An der Gesamtführung von Markus Wieser war nicht zu rütteln. H3 – Heinz Eibel – trennte lediglich ein Feldweg von der Ziellinie.

Am 6. Wettbewerbstag, Sonntag den 1. August folgte ein 227 km JOJO. Donnersbach – Eben i. Pongau – Admont – Hauser Kaibling – LOXN. Steigwerte und Basis waren zwar recht gut, Regenschauer sorgte aber für ein selektives Rennen welches von Herbert Ziegerhofer mit 45 Punkten Vorsprung gewonnen wurde. Gesamtführung weiter Markus Wieser.

Am Montag folgte gleich der 7. Wertungstag. Diesmal in Form eines Cat's Craddle. Es wurden 9 Wendepunkte zur Auswahl bei einer Flugzeit von 3 Stunden vorgegeben. Beeindruckend die Pünktlichkeit der Piloten. Sven Kolb landete 8 Sekunden vor Torschluß (Zeitablauf). Rupert Richter-Trummer 30 Sekunden vorher. Rupert Kastenhuber flog in der zur Verfügung stehenden Zeit die weiteste Strecke von 285,8 km und wurde dadurch Tagessieger. Die Gesamtführung blieb unverändert. Für alle Teilnehmer ein schöner Flugtag.

Dienstag 03.08. 8. Wertungstag. Wettervorhersage nicht zuweit nach Westen, im Osten besser. Aufgabe 390 km Dreieck. Wörschach – St. Johann i. Pongau – Klaus – Neuberg an der Mürz – Pürgg- LOXA.

Schwierig bis St. Johann da bereits der Schirm aufgezogen ist. Schnell zum Wendepunkt und über den Dachstein, Aussee zur Wende nach Klaus. Der Schirm folgte den Teilnehmer sehr schnell und zwang ZU – Sven Kolb – schon in Bad Mitterndorf zur Landung. UD – Kurt Lasinger schaffte es mit seinem Doppelsitzer bis zu seinem Heimatflugplatz Mariazell. Die anderen Piloten wichen nach Süden aus und fanden dann keine brauchbare Thermik mehr. Landungen in Timmersdorf, Kapfenberg und Lanzen/Turnau. 20 – Herbert Ziegerhofer – wollte es nicht glauben, daß er den Wendepunkt Neuberg nicht erreichen konnte. Ca 15 km vor Neuberg gab er auf und landete gegen 20.00 Uhr Lokalzeit in Kapfenberg.

„Einer kam durch". Wer sollte es wohl anderes sein als Markus Wieser. Eine Superleistung mit einem Schnitt von 87,4 km, welche auch von allen Teilnehmern anerkannt wurde.

9. Wertungstag 04.08., unsichere Wetterlage. Tagesaufgabe Cat's Craddle mit 9 Wendepunkte. Kurz vor Startbeginn um 12.30 Uhr meldete Dipl. Ing. Sepp Richter-Trummer (Helfer von RT) bei der Wettbewerbsleitung über die Aufgabenstellung und Wahl der Wendepunkte Sicherheitsbedenken an. Die Wettbewerbsleitung reagiert und gibt als Tagesaufgabe ein Dreieck mit 225 km über Wörschach (es konnten drei Abflugpunkte gewählt werden) – Rossbrand – Windischgarsten – Kalwang – Pürgg – LOXA. Große Hektik der Piloten mit dem Umprogrammieren ihrer Logger. Einige äußerten ihren Unmut über diese Entscheidung. 8 Piloten schafften die Aufgabe. Vier Piloten landeten in Trieben und XA – Gerhard Schupfer – landete bei der Konkurenz (Drachenflieger) in Spital am Phyrn. 35 – Manfred Salcher – mußt beireits beim Anflug auf den Rossbrand in Aich zu den Kühen. Tagessieger mit einem Schnitt von 109,7 km/h wurde wieder Markus Wieser gefolgt von Sven Kolb mit 103,0 km/h. Durch den Faktor des Flugzeuges belegte er jedoch nur den 4. Platz.

Donnerstag den 05.08. Wetter wird durch die Abschattungen unfliegbar. Neutralisierung des Tages beim Nachbriefung um 11.00 Uhr.

Die Aufgabenstellung wurde durch die sehr gute Wetterberatung von Mag. Dietmar Thaler sehr erleichtert. Es gab rückblickend keinen Tag wo seine Vorhersagen nicht eingetroffen wären. Bemerkenswert ist dabei noch, daß Mag. Thaler noch nie eine Segelflugwetterberatung durchgeführt hatte. Obwohl er selbst kein Flieger ist, konnte er sich schnell auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Segelflieger einstellen und richtigen Informationen liefern.

Ein Dankeschön für die vorzügliche Unterstützung der Dienststellen des Österreichischen Bundesheeres, insbesondere des Fliegerhorstes Filala Fernbrugg. Die Flugsicherung koordinierte den reibunslosen Flugbetrieb zwischen militärischen Flugbetrieb und dem Wettbewerb.

Abschließend sei noch eine Kuriosität zu berichten:

Es gab zwar 15 Teilnehmer, aber in der Wertung scheinen nur 14 Piloten auf. Schuld daran war das älteste Flugzeug des Feldes, die 35 – jährige H 301 Libelle, die lange vor der Einführung der Rennklasse in weiser Voraussicht bereits mit Wölbklappen ausgestattet worden war. Mit Faktor 102 hat sie in der heutigen Rennklasse nichts mehr verloren, auch nicht der heutigen Standardklasse. Leider kennt die Club Klasse zwar Einziehfahrwerk, Wingelts und auch Spannweiten über 15 m, jedoch nicht Wölbklappen. So einigte man sich schließlich bei der Wettbewerbsleitung, auf „mitfliegen erlaubt, jedoch keine Wertung". Romeo Tango – Rupert Richter-Trummer und sein Helfer Sepp Richter-Trummer (Vater) nahmen dieses Angebot im Hinblick auf das einmalige kameradschaftliche Erlebnis und den Lerneffekt gerne an. Trotzdem ist zu überlegen, ob die Club – Klasse nicht einfach durch den Faktor definiert werden sollte.

Und noch eine Bemerkung eines Helfers, der die nötige Distanz für eine Gesamtübersicht hatte, sei erlaubt:

Auch wenn einige der Spitzenpiloten dies nicht wahrhaben wollen, ein Wettbewerb mit neun Wertungstagen und davon 7 Tage in Folge, kostest Substanz. Trotz aller Lockerheit nach Außen konnte ich immer schmaler werdende Augenschlitze, vermehrte Funkmeldungen über überfüllte Bärte hören, aber auch vermehrte Außenlandungen absoluter Spitzenpiloten feststellen, selbst wenn der für einen Schnitt von 110 km/h gut war.

Meine Bedenken, daß am letzten Wertungstag bei angesagter Überentwicklung und niedriger Basis ein Cat´s Craddle mit 12 möglichen Wendepunkten ein Sicherheitsrisiko darstellen, wurde von einigen Piloten erst am nächsten Tag realisiert. Da hatte aber die Wettbewerbsleitung schon längst konsequent umdisponiert.

 

Flüge der Sieger zum downladen

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22.12.99 14:04
by Horst Baumann